Dorothea F., geboren 1909 in Dortmund-Hörde, Tochter eines Betriebsleiters und späteren Direktors eines großen Stahlwerks in Hörde. Dorothea F. machte 1929 in Dortmund das Abitur und studierte anschließend an verschiedenen Orten (München, Königsberg, Berlin), zunächst Zeitungswissenschaften und Jura. Wegen der eingeschränkten Möglichkeiten der Presse in der NS-Zeit gab sie 1933 die Zeitungswissenschaft auf und konzentrierte sich auf Jura. 1937 beendete sie ihr Jurastudium. Ihren ersten Arbeitsplatz fand sie in Dortmund bei der Hütten- und Walzwerksgenossenschaft in der Unfallversicherung. Hier kündigte sie, um bei einer befreundeten Anwältin zu arbeiten, ging dann jedoch eine Zeitlang beiden Tätigkeiten nach, da in der Genossenschaft ihr männlicher Nachfolger zum Kriegseinsatz herangezogen wurde. 1939 bewarb sie sich um eine Stelle bei der Landesversicherungsanstalt in Posen, wo bereits ihre Schwester lebte, und verließ dann das Ruhrgebiet. Sie lebte später in Bonn, wo sie 12 Jahre die Leitung des Frauenreferats beim Bundesinnenministerium innehatte. Nach ihrer Pensionierung 1975 wurde sie für zwei Jahre in den Vorstand des Deutschen Akademikerinnenbundes gewählt, den sie von 1976 bis 1982 leitete.
Dorothea F.: Als Chemikerin bei den Vereinigten Stahlwerken, 2:16
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Archiv Deutsches Gedächtnis/ Institut für Geschichte und Biographie der Fernuniversität Hagen